Neurobiologische Untersuchungen zeigen, dass Handschreiben bis zu 18 Gehirnregionen aktiviert, insbesondere Areale in der linken und rechten Hemisphäre. Somit nimmt das Gehirn, insbesondere visuomotorisch bedingt durch die spezielle Bewegung eines jeden Buchstabens und ggf. die verbundene Struktur des Wortes, den Schreibvorgang vielfältig wahr. Daher ist ein flüssiges und verbundenes Handschreiben, im wahrsten Sinne des Wortes, ein ganzheitliches Begreifen.
Dagegen nimmt das Gehirn Schreiben via Tippen nur als ein gleichförmiges Zeigen wahr. Die Buchstaben sind vom Bewegungsablauf her nicht unterscheidbar, was zu einer messbaren Aktivität in nur drei Hirnregionen führt. Die Folge davon ist, dass das Gehirn kaum eine sogenannte Gedächtnisspur anlegen kann, was dann auf Kosten der Gedächtnisleistung geht.
Mit unseren Aktionen und Projekten möchten wir deshalb die Bedeutung der Handschrift und im besonderen Maße der Schreibschrift, theoretisch und praktisch, im wahrsten Sinne des Wortes, aufzeigen.
Die Informationen zur neurobiologischen Bedeutung der Gehirnentwicklung durch Handschreiben sind elementar. Um die individuellen und auch gesellschaftlichen Langzeiteffekte des Nichtschreibens versus des Schreibens sachgerecht abschätzen und diskutieren zu können, führen wir Literaturrecherchen in verschiedenen wissenschaftlichen Datenbanken durch. Wir sammeln die relevanten Ergebnisse und Erkenntnisse, um sie strukturiert zu bündeln.
Desweiteren suchen wir den Wissens- und Erfahrungsaustausch mit Experten und Interessierten.
Wir bieten im Rahmen von OGS-Angeboten (Offene Ganztagsschulangebote) während der Nachmittagsbetreuung für Grundschulkinder in Bonn Lernwerkstätten und Schreibkurse an. Dies sind Angebote zum Erlernen und Einüben der Schreibschrift außerhalb des regulären Unterrichts. Dabei legen wir besonderen Wert auf die Fein- und Schreibmotorik sowie auf die Vermittlung von Freude und Spaß beim und am Schreiben.
Eine im Herbst 2021 an weiterführenden Schulen der Stadt Bonn durchgeführten Abfrage ergab, basierend auf deren Erfahrungen, dass die lateinische Ausgangsschrift als die zu bevorzugende Wahlschrift mehrheitlich angegeben wurde. Darauf aufbauend führen wir nun den Schreibschriftkurs in der lateinischen Ausgangsschrift durch.
Eine Schrift nur zu schreiben und nie zu lesen, kann demotivierend sein und die Sinnhaftigkeit des Erlernens infrage stellen. Deshalb versuchen wir auf diversen Wegen, das Angebot an Printmedien in Schreibschrift vor allem für Kinder zu erhöhen.
Wir organisieren eine mobile Schreibschriftbücherkiste. Die Kiste beinhaltet Bücher in den drei gängigen Schreibschriftarten:
-lateinische Ausgangsschrift, -Schulausgangsschrift und -vereinfachte Ausgangsschrift.
Die Bücherkiste kommt auch in unseren Schreibschriftkursen zum Einsatz.
Gerne nehmen wir geeignete Bücherspenden für die mobile Bücherkiste entgegen.
Um die Attraktivität der Schreibschriftbücher zu erhöhen, werden zu den vom Verein verfügbaren Schreibschriftbüchern Rätsel erstellt und in die online Bücher-Quizfragen-Bibliothek Antolin, das in vielen Schulen zur Leseförderung eingesetzt wird, eingestellt. Dabei zeigt sich, dass im Frühjahr mit Einführung einer verbundenen Schrift in Grundschulen, die Nutzung dieser Rätsel merkbar ansteigt, was ein Interesse der Kinder an Schreibschriftbüchern und Geschichten aufzeigt.
Um das Angebot von Schreibschriftbüchern zu erhöhen, kontaktieren wir Verlage und Bibliotheken.
Wir erstellen das Material für unsere Schreibschriftkurse selbst.